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  • Tanja Heinz zweifache Deutsche Mastersmeisterin!!!
    Ulrich Ringleb 11.09.2021 14:13
    Großartiger Erfolg! Glückwunsch allen Beteiligten ... :lol:

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Hilft 3-5-7-9er Zug schneller zu schwimmen ?

Hypoxisches Training, d.h. das Schwimmen mit reduzierter oder ohne Atmung, wurde von James Counsilman eingeführt im Glauben, den Körper an Sauerstoffmangel gewöhnen zu können. Man könne mit dem Hypoxietraining gewissermassen Höhentraining betreiben, glaubte man damals. Als weiterer Vorteil wurde die ruhigere Wasserlage genannt.

Bei dieser Atemtechnik wird die Anzahl Armzüge pro Atmung von normalerweise 2 bis 3 auf 5 bis 9 oder mehr erhöht. Eine weitere Form des hypoxischen Trainings ist das Schwimmen über 25 bis 50 Meter ohne zu atmen.

Mit hypoxischem Training trainieren wir in Wirklichkeit aber nicht unter Sauerstoffmangel, wie das in der Höhe der Fall wäre, sondern unter erhöhter Kohlendioxidkonzentration im Blut (= hyperkapnisches Training). Das Signal zu atmen entsteht nicht durch den Sauerstoffmangel, sondern durch die Kohlendioxidkonzentration. Hypoxisches Training unterscheidet sich somit vom Höhentraining, ist aber durchaus mit der physiologischen Situation nach der letzten Wende in einem Wettkampf vergleichbar. Von vielen Trainern wird deshalb hypoxisches Training zur Schulung des Durchhaltevermögens auf Strecken bis 400 m eingesetzt.

Achtung: Vor Hypoxie-Training darf auf keinen Fall hyperventiliert werden. Hyperventilation senkt den Kohlendoxidspiegel im Blut, steigert aber den Sauerstoffgehalt nicht. Dies kann zur plötzlichen Bewusstlosigkeit und zum Ertrinken führen, weil der Atemreiz durch das fehlende Kohlendioxid ausgetrickst wird.

Manche Trainer glauben, dass Atemmangel-Training den gleichen Effekt wie ein Höhentraining hat, oder dass der zusätzliche Stress andere Trainingseffekt hat, die die Leistung verbessern. Hilft Luftanhalten die Leistung zu verbessern ? Möglicherweise, aber wahrscheinlich nicht durch Simulation von Höhentraining.

Eine neue Studie über Blood Lactate and Metabolic Responses to Controlled Frequency Breathing During Graded Swimming im  Journal of Strength and Conditioning Research 2005, 19(4), 772-776, untersuchte den Zusammenhang zwischen kontrollierter Atmung und Laktatwert, Puls, CO2 der Atemluft  etc.

Als Untersuchungsobjekte dienten Leistungsparameter von 46 Schwimmer, die mit und ohne Leine schwammen.

  • Die Leistungsgrenzen wurden mit und ohne Band ermittelt
  • Jeder Schwimmer hatte ein paar Tage Pause zur Erholung
  • Die Schwimmer schwammen submaximale Serien mit 55%,65%,75% und 85% der maximalen Leistung mit 2 Minuten Pause zwischen jeder Serie mit einem selbst gewählten Atemrhythmus, gewöhnlich 2er oder 3er Zug.
  • Eine Vielzahl von Ergebnissen wurde während dieser Serien gesammelt.

Die Ergebnisse:

  • Mit reduzierter Atmung kann kein Höhentraining simuliert werden.
  • Mit reduzierter Atmung (5er, 7er oder 9er Zug) kann bereits bei moderater Intensität eine höhere Belastung simuliert werden. Die Sprinter und Mittelstreckler können darüber hinaus lernen, mit der Atemnot umzugehen, wie sie im Wettkampf spätestens nach der letzten Wende auftritt.
  • Mit reduzierter Atmung nimmt die Herzfrequenz ab. Sie kann deshalb nicht mehr als Massstab für die Leistung verwendet werden.
  • Die Blut-Laktatwerte steigen nicht an. Insofern ist Hypoxietraining nicht mit Wettkampftraining vergleichbar.
  • In seinem Buch «Swimming Fastest» mahnt Ernest Maglischo zur Vorsicht: Anstatt hypoxisch zu trainieren solle man einfach wettkampfmässig trainieren. Beim Langsamschwimmen unter hypoxischen Bedingungen verändere sich nämlich die Schwimmtechnik und man verliere die Schnelligkeit. Der einzige Vorteil des hypoxischen Trainings sei, dass man lerne den Atem anzuhalten, was man im Rennen auch brauche.

Was bedeutet das ? Vielleicht heißt das, dass man weiterhin einige Serien mit kontrollierter Atmung schwimmen sollte. Man sollte aber wissen, dass eine Pulsmessung verfälschte Ergebnisse bringen kann  Diese Serien können evtl. die Leistung verbessern, aber nicht aus den Gründen, wie man bisher geglaubt hat. Vielleicht haben diese Serien einen Einflu0, weil sie einfach etwas härter sind. Evtl. gibt es auch einen psychologischen Einfluß  Es müssen wohl noch mehr Studien durchgeführt werden, um weitere Antworten zu erhalten.

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