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  • Tanja Heinz zweifache Deutsche Mastersmeisterin!!!
    Ulrich Ringleb 11.09.2021 14:13
    Großartiger Erfolg! Glückwunsch allen Beteiligten ... :lol:

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Sind alle hervorragenden Leistungen im Sport, vor allem im Sprint, mit Doping erklärbar? Gewiss nicht! Das Geheimnis von Weltklasseleistungen liegt oft in intelligentem... Training, das besser ist als anderswo.

(dpa) Wenn Usain Bolt die 100 Meter heruntertrommelt, staunt die Sportwelt. Auf 9,58 Sekunden hat der Jamaikaner den Weltrekord katapultiert. "Ich denke, dass 9,4 Sekunden die Marke sein wird, bei der der Rekord stoppt. Und ich hoffe, dass ich derjenige sein werde, der die 9,4 laufen kann", hat der 23-Jährige kürzlich gemutmaßt.

9,4 Sekunden als Endpunkt? "Aber nur bis zur nächsten Innovation", sagt Prof. Jürgen Steinacker, der Leiter der Sektion Sport- und Rehabilitationsmedizin an der Universität Ulm. "Man kann durch Doping eine Zeitlang Innovation ausgleichen oder einen Vorsprung erzielen. Die wirkliche Innovation liegt aber in den Köpfen. Wir müssen intelligent trainieren", betonte der Sportmediziner bei seinem Ulmer Vortrag "Muskelanpassung: Das Geheimnis der Sprinter".

Zwar ist auch Steinacker nicht frei von Misstrauen gegenüber der Sprint-Dominanz Jamaikas, der Sportmediziner streicht aber vor allem die technische Überlegenheit eines Usain Bolt heraus. Die Kontaktzeit des Fußes auf dem Boden ist extrem verkürzt, die Schrittfrequenz um 20 Prozent höher als bei früheren Sprinter-Generationen.

Bolt hebt den Oberschenkel lange nicht mehr so hoch wie das noch ein Walerij Borsow anno 1972 getan hat. Ein hoher Muskelquerschnitt, wie einst bei einem extrem kraftbetonten Mann wie Ben Johnson - 1988 in Seoul gedopt 9,79 Sekunden gelaufen - unübersehbar, ist nicht mehr gefragt, stattdessen dynamische Kraft.

Während Bolts Kollegen nach der maximalen Geschwindigkeit zwischen 70 und 80 Metern auf den letzten Metern langsamer werden, kann Bolt noch mindestens zehn Meter beschleunigen.

Und offenbar spielt auch ein genetischer Code von Menschen eine Rolle, die einst aus Westafrika ausgewandert sind. Vor 500 000 Jahren, so vermutet Steinacker, mussten die Vorfahren bei der Jagd im Dschungel sehr schnellkräftig sein. Das könnte erklären, warum sich für einen olympischen 100-m-Endlauf in der Regel nur dunkelhäutige Athleten qualifizieren.

Genetischer Nachteil oder nicht - Steinacker macht deutlich, dass im deutschen Leistungssport nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden: "Wir machen es uns zu einfach, wenn wir nur sagen, dass alle anderen dopen. Mitunter ist eigentlich empörend, dass andere Nationen das Training besser durchführen." Gerade die Bewegungsausführung sei entscheidend: "Nachlässiges Training rächt sich, schlampige Technik wirkt sich extrem negativ aus." Intelligentes Training also ist gefragt. Experten wunderten sich z. B., dass früher Dieter Baumann im Höhentraining nur noch halb so lang, dafür mit höherer Frequenz lief. Der Langstreckenläufer hatte Erfolg. Genauso wie der kanadische Männer- und der amerikanische Frauen-Achter bei Olympia in Peking. Steinacker: "Die ersten drei Ruderboote, die im Finale nach 100 Metern vorne sind, sind zu 50 Prozent auch am Ende die ersten Drei." Nicht nur die beim Rudern über sechs Minuten notwendige Kraftausdauer muss also trainiert werden, auch die Schnellkraft darf nicht vernachlässigt werden.

Zu einem klugen (Kraft-)Training gehört auch, dass Belastung und Erholung in einem ausgewogenen Verhältnis stehen müssen, schließlich wird der Energiestoffwechsel durch eine Übungseinheit zunächst einmal gestört. Gerade die sehr schnellen II-D-Muskelfasern, die für die Schnellkraft entscheidend sind - sozusagen der Ferrari gegenüber dem VW-Golf der für die Ausdauer zuständigen I-Fasern - nehmen durch zuviel Training ab.

Zwar darf ein Zehnkämpfer niemals Langstreckenlauf trainieren, weil das seinen neun anderen Disziplinen schlecht bekommt, umgekehrt kommt ein Marathonläufer aber nicht ohne Krafttraining aus.

"Um Erholung zu ermöglichen, ist ein Wechsel der Trainingsmethoden nötig", macht Steinacker deutlich. Wenn eine Muskelgruppe müde ist, müssen gerade in Sportarten mit verschiedenen Belastungsformen andere Muskeln trainiert werden. Nicht nur deswegen ist die Marschroute des Ulmer Sportmedizin-Professors klar: "Wir müssen weiter forschen, um Trainingsfehler zu vermeiden."

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