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  • Tanja Heinz zweifache Deutsche Mastersmeisterin!!!
    Ulrich Ringleb 11.09.2021 14:13
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Schon mal gewundert, was bei großen Rennen passiert ? Ist es die Frequenz ? Die Startzeit ? Die Wenden ?
 
Schaue das Video an und achte auf die Schlüsselstellen von Amanda Beards Armzug, wie die Frequenz, die Effizienz, die Konstanz und andere Faktoren, auf die in diesem Artikel abgehoben wird.

Hier ist das Video !

Windows Media Player – MAC | Windows

Freitag, 25, Juli  2003. WM 2003 Barcelona

An den ersten 5 Tagen der WM 2003 in Barcelona waren die Amerikaner gut drauf. Die sechste Nacht war eine ganz spezielle für das Team USA und wahrscheiunlich die beste Nacht in der Geschichte des US Schwimmsports.

Es gab fantastische Wettkämpfe - Larsen Jensen brach den amerikanischen Rekord über 800F, Michael Phelps verbesserte den WR über 100 S in einem unnachamhlichen Stil, verbesserte am gleichen Abend noch den WR über 200L Aaron Peirsol und Jenny Thompson gewannen Medaillen für die USA usw. Höhepunkt war die überraschende Leistung von Amanda Beard.

Im Finale über 200B gewann Sie mit einber Zeit von 2;22,99, mehr als zwei Sekunden unter Ihrer alten  Bestzeit, Einstellung des Weltrekordes.

 

Beard war seit 8 Jahren eine feste Größe in der internationalen Szene, nachdem sie 1995 als 13 jährige unter die ersten Zehn über 100m und 200m Brust vorgestoßen war. Als 14 jährige Olympiateilnehmerin gewann sie die Herzen der Amerikaner mit ihrem breiten Lächeln und ihrem Teddy Bär, zwei Einzel-Silbermedaillen und einer Staffel-Goldmedaille.  Ende der 90er Jahre ließen ihre Leistungen etwas nach, aber 2000 erreichte sie wieder ihre alte Form, als sie bei der Olympiade in Sidney über 200m Bronze erreichte und dabei ihre erste persönliche Bestzeit seit 1996 schwamm. In den letzten zwei Jahren gewann sie beide Bruststrecken bei den Panpazifischen Spielen in Japan.

Ihre Beständigkeit und Dominanz ist erstaunlich, wenn man die Umstände und die physischen Veränderungen berücksichtigt, die ein Jugendlicher zwischen 13 und 21 Jahren durchmacht.  Das Brustschwimmen ist besonders empfindlich auf Änderungen in Körperform und Größe. Beard musste sich diesen Änderungen anpassen um zu weiteren Erfolgen zu kommen.

Drei Tage vor dem 200m Brust-Wettkampf schwamm Beard Bestzeit über 100m Brust (1:07,42) und gewann Silber. Das war ein Anzeichen, daß Sie auch für das 200m Finale gut gerüstet war. Sie war schnellste im Halbfinale mit 2:25,54, knapp über ihrer Bestzeit aus dem Jahre 2000. Sie hatte zuvor nie eine Einzel-Goldmedaille bei einer Olympiade oder WM gewonnen. Mit ihr im Finale standen so starke Konkurrentinnen wie die Chinesin Hui,Qi, seit 2001 Weltrekordhalterin über 200B, die Australierin Leisel Jones, die einige Tage vorher den WR über 100m Brust verbessert hatte, die Japanerin Masami Tanaka, die viertschnellste 200m Brustschwimmerin aller Zeiten und zwei Andere aus den Top 30 der 200m Brustschwimmerinnen, die Deutsche Sara Poewe und die Östreicherin Mirna Jukic.  Qi schwamm auf Bahn 5 und Janes auf Bahn 2

 

Auf den ersten 50m war Beard mit 0:33,31 Zweite, hinter Leisel Jones, die das Rennen in 0:32,39 explosionsartig anging. Beide Zeiten waren schon unter Qis WR aus dem Jahre 2001 (0:33,37). Qi ging das Rennen in 0:33,51 an.

 

Mit ihrem Armzug kommt Amanda Beard sehr hoch mit ihrem Oberkörper aus dem Wasser und hat eine sehr gute Vorwärtsbewegung. Sie nutzt die hohe Wasserlage zu ihrem Vorteil, da sie dadurch nicht nur in der Lage ist ihre Arme vorwärts zu schieben - sondern auch ihren Oberkörper, während ein starker Beinschlag das Tempo aufrecht erhält. Während diese Technik für A: Beard sehr effektiv ist, müssen andere Schwimmer, die diese Technik adaptiert haben, vorsichtig sein, daß sie anstatt der Vorwärtsbewegung nicht eine Auf-und-Ab Bewegung bekommen. Auf dem Video sollte man darauf achten, wie Beards Hüfte immer nahe der Wasseroberfläche bleibt, trotz der hohen Position des Oberkörpers, Ihr Stil ist ganz anders als der von Jones, die sehr flach im Wasser liegt, und bei der nur der Kopf aus dem Wasser zu kommen scheint.

An der 100m Wende, baute Jones ihre Führung gegenüber Beard auf mehr als eine Sekunde aus (1:08,95 zu 1:09,99) Qi konnte das Tempo nicht ganz halten (1:10,58). Jones und Beard waren noch schneller als die alte WR Zwischenzeit von 1:10,00.

Trotz des Druckes, den Jones auf sie ausübte, behielt Beard ihren Stil sauber bei und schwamm ihr eigenes Rennen.  Beards Rennstrategie hat sich über die Jahre nicht geändert, und es war sehr unwahrscheinlich, daß sie sie während des Rennens ändern würde. Wenn man auf ihre Renn-Analyse Daten in der Tabelle unten schaut, sieht man, wie die Frequenz (Züge pro Minute) sich auf den einzelnen Bahnen geändert hat.  Die durchschnittliche Frequenz nahm von den ersten 50m (34,7) zu den zweiten 50m (32,7) leicht ab, nahm auf dem dritten 50er wieder zu (35,6( und nahm nochmal zu auf  den letzen 50m (47,8) Mit dieser Strategie wurde sie eine der besten "Steigerungs-Schwimmerinnen" Diese Veränderung der Frequenz war bei nahezu allen ihren Rennen zu beobachten, so daß es augenscheinlich nicht zufällig war.

Diesem Muster folgend, leitete Amanda auf den dritten 50m die Wende in diesem Rennen ein. Sie war auf den dritten 50m die schnellste im Feld. Sie halbierte Jones Führung.  Jones wendete bei 1:46m41 und Beard bei 1:46,80, leicht weg vom Weltrekord-Split von 1:46,64

Auf den letzen 50m stieg ihre Frequenz deutlich an und die Gleitphase in ihrem Armzug wurde minimal. Als das Publikum merkte, daß dies ein spannendes Rennen war, feuerte es die beiden auf der letzen Bahn an. Beards Frequenz nahm zu, und es ist wichtig zu betonen, daß sie ihre Technik beibehielt. Sie machte nicht den Fehler, schlampig in ihrer Technik zu werden, das Timing ihres Zuges zu unterbrechen, kürzere Züge zu schwimmen oder nicht mehr so weit nach hinten zu ziehen. Stattdessen steigerte sie die Frequenz dadurch, daß sie die Zeit des Gleitens zwischen den Zügen verkürzte. Das sieht man auch deutlich in dem Video.

Auf den letzen 25m schwamm Beard an der Australierin vorbei und schlug in WR-Zeit an. Auf den letzten 50m schwamm sie 0:36,19, Leisel Jones hingegen 0:37,92.

Vergleich der Zwischenzeiten

Name

50

100

150

200

 

Amanda Beard

33.31

36.68

36.81

36.19

2:22.99

Hui Qi (2001)

33.37

36.63

36.64

36.35

2:22.99

Leisel Jones

32.39

36.56

37.46

37.92

2:24.33

 

Beard hatte ihre erste WM gewonnen, ihren ersten WR geschwommen und gilt als Favoritin für die nächste Olympiade. Seit 1924, als 200m Brust erstmals olympisch war, hat nur eine weibliche Schwimmerin eine Medaille bei drei aufeinanderfolgenden Olympiaden über 200B gewonnen. Der Wettkampf in Barcelona bestätigte, daß bei einem engen Rennen und noch 50m zu schwimmen, man sein Gld ruhig auf Amanda Beard setzen kann. Ihr Coach Frank Busch nannte dieses Rennen später ein perfektes Rennen.

Renn Analyss

 

Beards perfektes Rennen kann in mehrere Parameter aufgeteilt werden. Zu eionem perfekten Rennen gehört mehr, als nur die Zeit. Man achte darauf, wie Beard es bei dieser WM gemacht hat. Achte auf die Auftauchzeiten, die Frequenz, die Strecke pro Zyklus etc.

 

Auftauchen (sec)

Tauchstrecke (M)

Split, (sec)

Drop-off

Zyklus Zahl

Zeit

Tempo

Tempo 2

Tempo 3

DPC, (M/C.)

Geschwindigkeit (M/sec)

Wendezeit (sec)

5.81

12.5 *

33.31

-

16

33.31

35.4 (1.69)

34.1 (1.76)

34.5 (1.74)

2.39

1.37

1.08

4.54

8 *

36.68

3.37

18

1:09.99

33.0 (1.82)

33.6 (1.79)

31.5 (1.90)

2.49

1.35

1.09

4.39

7.5 *

36.61

-0.07

19

1:46.80

36.0 (1.67)

34.6 (1.73)

36.1 (1.66)

2.31

1.37

1.07

4.15

7.25 *

36.19

-0.22

25

2:22.99

46.4 (1.29)

48.4 (1.24)

48.6 (1.23)

1.73

1.37

-

15 M Start= 7.67 sec 15 m Geschwindigkeit= 1.96 m/sec

Schwimmzeit über Wasser: 2:00.87 (84.5 %) Zeit unter Wasser: 18.88 (13.5 %)
Wende Zeiten: 3.24 (2.3 %) Strecke unter Wasser: 35.25 (17.6 %) Total  Gesamtzüge: 76

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