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Schwimm-Ratgeber

Rythmus beim Kraulschwimmen

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Kategorie: Technik
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Rhythmus bedeutet Timing. Beim Kraul- und Rückenschwimmen ist Timing die Koordination des einen Armes mit dem anderen. Früher verstand man darunter auch noch das Zusammenspiel zwischen Armen und Beinen. Heute vertritt man die Auffassung, dass der Beinschlag nur den Armzug unterstützt, aber nicht zeitlich mit ihm zusammenhängt. Nur beim Schmetterling- und Brustschwimmen ist die Beinaktion zeitlich mit der Armaktion abgestimmt.

Beim Kraulschwimmen bedeutet der Ausdruck Rhythmus sowohl das Timing der beiden Arme als auch die kontinuierliche Ausbalancierung der Körperposition. Das Timing der Arme beeinflusst die Aufteilung der Kraft und die Energieverteilung zwischen Armen und Beinen. Für die größte Effizienz muß es e eine definierte Beziehung zwischen der Länge des Armzuges und der Dauer derr Erholungsphase geben.

Die Entscheidung, welches Timing der Arme ein Schwimmer anwenden sollte, ist eine spezielle Aufgabe der Trainer. Ein Trainer sollte ein spezielles Augenmerk hierauf richten. Wenn das Timing nicht zu dem Schwimmer passt. wird die Energie des Armzuges  sinnlos verbraten.

 

Kraul

Abb1. Das typische "rechtwinklige" Haltung  der Arme. Das ist der am meisten benutzte Typ des Timing. Wenn der eine Arme eintaucht, ist der andere Arm gerade bei der Halbzeit des Armzuges.

Das Timing gezeigt in Abbildung 2 führt oft zu einem flüssigeren Stil als das Timing aus Abb.1, während der Stil nach Abb.3 oft abgehackt aussieht.

Kraul

Abb. 2: Hier kommt der Arm durch einen 45° Winkel, bevor der zUgarm den rechten Winkel erreicht. Dieses Timing wird oft von Schwimmern angewendet, die einen natürlichen Auftrieb, einen starken Beinschlag und eine stromlinienförmige körperhaltung  haben, die sie leicht durchs wasser gleiten lässt.

Kraul

Abb. 3: Hier wird die "rechte Winkel Haltung" nie erreicht. Wenn der eine Arm eintaucht, hat der andere Arm bereits die Mitte des Zuges durchschritten. Dieses Timing passt zu schwimmern,  die beidseitig atmen (Dreierzug) und die einen zweier-beinschlag haben. Dieser Typ tritt auch bei hohen frequenzen auf.

 


Aber das Aussehen eines Stiles ist nicht immer die wichtigste Richtschnur. Einige Schwimmer werden nie in der Lage sein, mit einem ruhigen, gleichmäßigen Stil zu schwimmen. Wichtig ist letztlich, was hinten rauskommt.

Jede Aktion in irgendeinem Teil des Zuges kann nicht isoliert betrachtet werden, sondern hat anderswo Auswirkungen.

Der Schlüssel zu effizientem Kraulschwimmen liegt im Einhalten der Körperbalance und -stabilität während des gesamten Zyklus - oder - der Fähigkeit eine bestimmte Position im Wasser mit minimalem Aufwand einzuhalten. Effizientes Schwimmen ist ein natürlicher Balance-Akt von Armen und Beinen.

Die Körperrotation beim Kraulschwimmen wurde oft als eine Aktion beschrieben, bei der der ganze Körper um sine Längsachse gedreht wird. Es gibt eine Theorie, dass die  Stromlinienförmigkeit verbessert wird, wenn der Schulergürtel und das Becken während der Rotation gleichzeitig und in der gleichen Ebene gedreht werden.  Es hat siuch jedoch gezeigt, dass eine zweigeteilte Körper-Rollbewegung in puncto Stromlinienförmigkeit und ungestörte Wasserbewegung am Körper entlang, besser ist. Dabei rollen die Schultern zuerst und danach folgt die Rollbewegung des Beckens.

Der erste Teil der Rollbewegung, der der Schulter, wird durch das Ausstrecken des eintauchenden Armes eingeleitet. Der zweite Teil folgt kurz danach, wenn die Hüfte bewegt wird - auf die Seite, auf die der Oberkörper gerollt ist. Der Schwimmer fühlt einen geringeren Wasserwiderstand.

Der Kopf sollte beim Eintauchen der Hand  entlang der Körperlängsachse liegen. Es ist ein üblicher Fehler, dass Schwimmer mit der Kopfdrehung zum Atmen beginnen, bevor die Hand ins Wasser eingetaucht ist.  Das führt oft nicht nur dazu, dass der Körper aus der Balance kommt, sondern auch dazu, dass die Hand einen weniger effektiven ersten Kontakt mit dem Wasser hat. Daher: Erst die Hand eintauchen, dann den Kopf drehen.

Es stellt sich die Frage, was sollte ein Coach tun, um einen beobachteten Fehler im Armzug eines Schwimmers zu korrigieren ? Manchmal ist die Antwort ... nichts ! Teil der Kunst des Trainierns iost, zu wissen was man korrigieren soll und was man lassen soll. Das Timing und die Balance eines Schwimmers sind sehr individuelle Aspekte, auch wenn der Schwimmer sich dessen nicht bewußt ist. Jeder Versuch der Korrektur kann den natürlichen Rhytmus eines Schwimmers stören.

In den folgenden zwei Zeichnungen sehen die beiden Schwimmer verschieden aus, obwohl sie die gleichen Grundregeln befolgen.

 

Kraul


Abb. 4a: "overlapping" Zug

 Kraul

Abb. 4b: "Rotary" Zug

Der überlappende Zug ist üblich für das moderne Schwimmen, besonders auf Mittel- und Langstrecken. Die überlappende Aktion erlaubt es dem vorderen Arm in den Zug hinein zu gleiten und Energie zu sparen. Außerdem erzeugt der andere Arm Vortrieb, da er genau in der kraftvollen Phase des Zuges ist.

Der andere Stil kann als  "rotierender Armzug" bezeichnet werden, weil die Arme kontinuierlich rotieren, zumeist mit der gleichen Geschwindigkeit. Diese rotierende Berwegung wurde besonders von Alexander Popov zur Perfektion entwickelt., der im Unterschied zu dem hier gezeigten Schwimmer, mit einem betont hohen Ellbogen in der Erholungsphase schwimmt.

"Popov schwimmen zu sehen, ist für mich ähnlich wie ein Mozart Konzert zu hören, während Ian Thorpe ..."has a change-gear type of stroke that is phasic in execution and jazz-like in composition"" (läßt sich nur schwer gut übersetzen.)

Im legendären 800m Rennen zwischen Thorpe und Grant Hackett in Fukuoka wechselten beide Schwimmer in der Endphase zu dem rotierenden Stil. Viele Schwimmer machen diesen Wechsel von überlappendem zu rotierendem Stil, wenn sie größere Geschwindigkeit erzielen wollen.

 

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